1850 n. Chr. – Heute
Das Werden der österreichischen Bienenzuchtorganisation
1861 wurde in Oberösterreich die erste Bienenzuchtsektion in der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft gegründet. Ihre Hauptaufgabe sollte die „Zweckmäßige Behandlung und Einführung des beweglichen Wabenbaues“ sein. Bald entwickelte sich in den Bezirken ein reges Leben. Der Wirkungskreis der „Bienenzuchtsektion“ war allerdings sehr beschränkt, da viele imkernde Nichtlandwirte praktisch ausgeschaltet waren.
1885 löste sich die Bienenzuchtsektion sang- und klanglos auf.
Erst am 30. März 1890 wurde der Landesverein Oberösterreich konstituiert.
Der erste Präsident war Pater Caspar Jurasek, der im Garten des Linzer Kapuzinerklosters 20 Bienenvölker betreute.
Im Mai 1945 konnten die ausgelöschten Landesverbände und der Österr. Imkerbund ihre Wiederauferstehung feiern.
Die vielfältigen Belange der Imkerei können nur in einer gut organisierten Gemeinschaft bewältigt werden.
Waren bisher die Bienen und vorwiegend deren Erzeugnisse (Honig und Wachs) für Menschen wertvoll und begehrt, so wurde nun auch von Naturforschern die eigentliche Aufgabe der Bienen im Naturkreislauf entdeckt und erforscht.
Die Erkenntnis, das Bienen zu ihrem Überleben Nektar und Pollen benötigen und mit dem Blütenbesuch die Befruchtung der Pflanzen hervorrufen, wurde gewonnen. Neueste Forschungen schätzen den Wert der Früchte und Samen, die durch die Befruchtung durch Bienen entstehen, um ein Vielfaches höher als den Wert des gesammelten Honigs.
Z. B. werden durch die Gewinnung von 1 kg Honig so viele Blüten bestäubt
die für rund 300 kg Obstertrag erforderlich sind.
Diese unverzichtbaren ökologischen Leistungen der Bienen können – im Gegensatz zum Honig – nicht importiert werden.
Die Forschungen in unserer Zeit richten sich vorwiegend auf die Zucht der Bienen, neue Betriebsweisen, das Trachtangebot, sowie absolute Qualitätssicherung der Bienenprodukte.Die Imker kommen den neuen Herausforderungen mit steter Weiterbildung und modernen Gewinnungsmethoden entgegen.
Ternberg - Trattenbach
im Wandel der Zeit